Baptisten
Als Baptisten werden die Mitglieder einer Familie christlicher Freikirchen bezeichnet, zu deren besonderen Merkmalen die ausschließliche Praxis der Gläubigentaufe ebenso gehört wie die Betonung, dass die Ortsgemeinde für ihr Leben und ihre Lehre selber verantwortlich ist (Kongregationalismus). Die erste Baptistengemeinde entstand 1609. In Deutschland ist der Baptismus seit 1834 vertreten, von wo aus er sich in viele Länder ausbreitete, auch in die Schweiz und das heutige Österreich. ...

Ökumene
Die Baptisten unterhalten viele Kontakte zu anderen Kirchen, darunter Freikirchen, und internationalen Organisationen, und sind dadurch in die Ökumenische Bewegung eingebunden. „Jesus Christus baut seine Gemeinde in verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften“, heißt es in einer BEFG-Bekenntnisschrift. Sie engagieren sich in der Deutschen Evangelischen Allianz und gehören zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland. Sie arbeiten auch in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. ...

Quelle und mehr >> http://de.wikipedia.org/wiki/Baptisten 


Kritik
Trotz der vielen Beziehungen von Baptisten zu anderen Organisationen und der Vernunft in vielen politischen Themen kann man nicht daran vorbei, dass es in den Freikirchen erhebliche Tendenzen zur Sektenförmigkeit gibt.
Beispielsweise herrscht unter Bap
tisten Uneinigkeit, ob sie ihre Kinder am staatsschulischen Sexualkunde-Unterricht teilnehmen lassen. In einer Presseerklärung vom 22.4.2005 distanziert sich die offizielle Website www.baptisten.org zwar vom Schulboykott baptistischer Gemeindemitglieder in Paderborn, aber nur aus juristischen Gründen, lässt die inhaltliche Auseinandersetzung vermissen und nimmt den staatlichen Schulunterricht nicht gegen Verunglimpfungen in Schutz, sondern empfiehlt ausgerechnet solchen Fanatikern die Gründung eigener Schulen, obwohl genau das deren Sektentreiben fördert.

Die Debatte über das Verhältnis von Religion und Gesellschaft kommt in den Freikirchen erheblich schlechter als in den Staatskirchen voran, dass die weltanschauliche Freiheit ein unverzichtbares Rechtsgut auch baptistischer Kinder ist und deshalb nicht dem alleinigen Ermessen von Eltern überlassen werden darf, so selbstsicher einige Leute im Glauben sind, mit göttlicher Richtigkeit zu entscheiden.
Erst recht den "Gläubigsten" sollte klar sein, dass jedem Menschen ausschließlich menschliches Ermessen möglich ist und deshalb alles, was an Glaubensgeboten über die Freiwilligkeit und bloße Empfehlung hinaus will, in gesamtgesellschaftliche Verantwortung gehört, also Eltern- und Kinderrechte weiterzuentwickeln, zu schützen und zu limitieren.

Und der Karneval? War mir spätestens als Zehnjährigem nicht mehr mein Ding, aber dass es staatlichen Schulen Anliegen sei, Kinder "vollends zu enthemmen und jeglicher Moral zu befreien", zeugt von der Vermessenheit, mit der religiöse Fanatiker ihren Kindern die Welt beschreiben.

"Wie Narren benehmen"? - Das liegt mir bis heute. Und auch Kinder benehmen sich so nur zu gern. Narretei der übelsten Art ist, sie den Kindern zu unterbinden, obwohl Platz dafür wäre.

Solche Erwachsenen hätten besser auf Kinder verzichtet. - Auch dafür braucht es Sexualkundeunterricht. Niemand ist zum Kinderkriegen verpflichtet, denn das "Mehret Euch" ist längst übererfüllt, aber wer Kinder will, der muss ihnen auch gerecht werden wollen.

Markus Rabanus  20090807 >> Diskussion

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