Diktatfrieden

Der Begriff Diktatfrieden beschreibt die Einverständnislosigkeit in Bezug auf eine Ordnung, die dadurch zustande kommt, dass Friedensbedingungen einseitig von der Siegerseite festgelegt werden, denen die Verliererseite ohne Mitgestaltungsmöglichkeiten zuzustimmen hat. 

Mit dem Begriff Diktatfrieden wurde nach dem 1.Weltkrieg in Deutschland viel revanchistische Stimmung gegen den Versailler Vertrag und die Siegermächte gemacht.

Mit dem Begriff Diktatfrieden lenkten die revanchistischen Kräfte jedoch von eigener Verantwortung ab: 

1. Denn Deutschland hatte die maßgebliche Kriegsschuld, indem das Terrorattentat von Sarajewo zum Vorwand für die Kriegserklärungen genommen wurde. 

2. Und Deutschland war mit Kriegzielen gescheitert, die für alle besiegten Staaten "Diktatfrieden" bedeutet hätten, wie es mit dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk der Sowjetunion schon vorgeführt war. 

Begriffskritik

Grundsätzlich ist gegen den Begriff Diktatfrieden einzuwenden, dass er die Illusion nährt, dass Kriege zum Zweck der Gerechtigkeit begonnen würden. Dafür fehlt es jedoch an geschichtlichen Beispielen, denn jeder Kriegsverbrecher nimmt massenweise Tötung von Menschen in Kauf, die an Kriegen nichts zu gewinnen haben. Deshalb kann ein Krieg niemals "gerecht" sein. 

Stichwort >>
gerechter Krieg

Nicht selten ist der Begriff Diktatfrieden ein Lieblingsbegriff von schlechten Verlierern.

Sven200509

Dialog-Lexikon