Erwerbstätigkeit verliert für den Lebensunterhalt an Bedeutung

WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, gaben im April 2002 40% der Menschen in Deutschland (33,3 Mill. von insgesamt 82,5 Mill.) das Erwerbseinkommen als wichtigste Unterhaltsquelle an; 1991 lag dieser Anteil noch bei 45%. 33% der Frauen und 48% der Männer lebten im letzten Jahr überwiegend von dieser Einkommensart. In Westdeutschland gaben 40% an, ihren Lebensunterhalt überwiegend durch Erwerbstätigkeit zu bestreiten, in den neuen Ländern und Berlin-Ost waren es 41%.

Dies zeigen die Ergebnisse des Mikrozensus 2002, der europaweit größten jährlichen Haushaltsbefragung zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland.

Gründe für die rückläufige Bedeutung der Erwerbstätigkeit als Unterhaltsquelle sind u.a. die Zunahme der Arbeitslosigkeit und der steigende Bevölkerungsanteil der Ruheständler. Während 1991 19% der Bevölkerung überwiegend von Renten- und Pensionszahlungen lebten, erhöhte sich ihr Anteil auf 23% im April 2002.

Knapp 4% der Bevölkerung in Deutschland lebten im April 2002 vorwiegend von Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe (1991: 2%). In den neuen Ländern und Berlin-Ost war dieser Anteil mit 9% wesentlich höher als im früheren Bundesgebiet (3%).

Leistungen durch Angehörige stellten in Westdeutschland für 32% der Bevölkerung die überwiegende Unterhaltsquelle dar; in Ostdeutschland galt dies für 19% (Bundesdurchschnitt 30%). Mit einem Anteil von 37% ist in Deutschland die Abhängigkeit der weiblichen Bevölkerung von Leistungen durch Angehörige wesentlich größer als bei den männlichen Personen, von denen nur gut jeder Fünfte in erster Linie auf diese Unterhaltsquelle angewiesen war.

Quelle: Presseerklärung  http://www.destatis.de/ 

Arbeit - alle Themen       Dialog-Lexikon