Kameradschaft durch Feindschaft

"Tatkraft gegen den Feind schweißt die Kameradschaft zusammen." 

So kannte sich der "Gruppendynamiker" einer extremistischen Polit-Sekte einigermaßen in der Psyche seiner Gefolgschaft aus. 

Und die Gefolgschaft sah es ähnlich, aber unterschätzte trotzdem die Wirkung und überschätzte also die "Kameradschaft".

Als einer "ausstieg", da sahen sie ihn als "Verräter" an. Folglich gehörte ihnen zur "Kameradschaft", dass sie ihrem ehemaligen Kameraden übelst nachredeten.

Als zwei "ausgestiegen" waren, versuchte ein "Gruppendynamiker", der beim Ausstieg helfen sollte, die beiden ehemaligen Kameraden auf einen gemeinsamen Weg zu schicken, damit sie es sich gegenseitig erleichtern könnten, denn ihre es gab in ihrem "privaten Politischen" recht viele Ähnlichkeiten, die von Bedeutung schienen.

Aber es zeigte sich, dass so sehr Lebensumstände ähneln können und so sehr sie sich auch in den Zeiten ihrer "totalen Opposition" für "Kameraden" hielten, ohne diese Opposition auch nichts mehr existierte, was ihnen die Kameradschaft stützte.

Die Ähnlichkeiten führen zu Trugschlüssen, wenn man Probleme für identisch hält oder an identische Lösungen glaubt.

Was also hilft? 

Wenn Hilfe zur Selbsthilfe (in Selbsthilfegruppen) nicht hilft, wie wir es reichlich sehen, dann hilft eben nur Hilfe von Leuten, deren Hilfe die Hilfebedürftigen nicht ablehnen können. Solch Weg ist nicht unbedingt länger.

sven200805         Diskussion

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