Korruption Wienand

Korruptionsprozess gegen 77-jährigen Ex-SPD-Politiker

Final. Köln, D - Friday, November 26, 2004 at 13:07:47 (CET)

Der 77-jährige Ex-SPD-Politiker Karl Wienand räumt im Zusammenhang mit dem Kölner Müllskandal die Annahme von Schmiergeldern i.H.v. einer 1,8 bis 2 Mio. DM ein (ca.1 Mio. Euro). 

Unterdessen bahnt sich ein Justizskandal an, denn der Vorsitzende Richter Martin Baur teilte in der Landgerichtsverhandlung mit, dass es Vorfeldgespräche gegeben habe, nach denen Wiegand mit Bewährungsstrafe und einer Geldauflage i.H.v. 25.000 Euro davon kommen könne. 

Hintergrund: Es geht um eine Schmiergeldaffäre im Zusammenhang mit dem Bau der Kölner Müllverbrennungsanlage. Es sollen Schmiergelder von insgesamt rund elf Millionen Euro geflossen sein, von denen Wienand als eigentlicher Drahtzieher rund 2,1 Millionen erhalten haben soll. 

Der frühere Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Müllofens, Ulrich Eisermann, ist zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. 

Der frühere Geschäftsführer des Anlagenbauers Steinmüller, Sigfrid Michelfelder, wurde nur zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. 

Der frühere SPD-Ratsvorsitzende in Köln, Norbert Rüther, wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen.

Die Hauptverhandlung gegen den Müll-Unternehmer Hellmut Trienekens wegen Korruptionsverdachts soll erst mit Abschluss der Verfahren gegen Eisermann, Michelfelder und Rüther eröffnet werden. 

sven20041126

DAS URTEIL

Korruptionsskandal Kölner Müllverbrennungsanlage >> Karl Wienand wurde wegen der "Beihilfe zur Untreue" zu zwei Jahren Haft auf Bewährung + 25.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Der 77-Jährige ist ehemaliger Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion. ### 

Kommentar: milde, sehr milde, zu milde.    >>   DISKUSSION

Köln, D - Tuesday, December 14, 2004 at 13:41:12 (CET)

         

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