Normalisierung der deutsch-türkischen Beziehungen? 

1. Die Freilassung Unschuldiger bedarf keines "Dankeschön", sondern hoher Entschädigungen.

2. Erdogan und seiner AKP gebührt "demokratischer Respekt", aber weiterhin "demokratische Kritik", denn Demokratie ist mehr als Mehrheit, denn Demokratie hat Minderheitenrechte zu wahren und Opposition zu ertragen. Und damit tut sich Erdogan schwer. Und viele seiner Anhänger ebenso sehr.

3. "Normalisierte Beziehungen" sind solange unangebracht, wie Erdogan an der Macht ist, denn wer Deutschtürken gegen Deutschland aufhetzt, den kann weder die Türkei noch Deutschland brauchen, wie Deutschland auch keine AfD brauchen kann, die gegen Muslime aufhetzt.

4. Darf man Erdogan verzeihen? 
Ich könnte es menschlich, aber zu vielen hat er zu übel mitgespielt, so dass der politische Schuldspruch bleibt, der ihn politisch disqualifiziert. Die Menschheit sollte sich angewöhnen, Versager rascher in andere Jobs zu schicken. Die Menschheit. so auch in der Türkei sollten mal drüber nachdenken, ob es unter den 80 Mio. Türkinnen und Türken nicht doch ein paar bessere Leut' gibt als den egomanischen AKP-Brüllaffen Recep Erdogan.

5. Und auf welchen Nenner sollte sich die deutsche Außenpolitik gegenüber Erdogan bringen? 
a) Höflichkeit, also höflicher als dieser Text, aber gegenüber Erdogan keine Freundschaftlichkeit. 
b) Deutsche türkischer Abstammung endlich entsprechend ihres Bevölkerungsanteils in öffentlichen Ämtern und politischen Vertretungen repräsentieren. 
Alle Parteien sollen viel ernsthafter darüber nachdenken, wie sie den "Willen des Volkes" 

Markus S. Rabanus  04.11.2017

Türkei  

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