Polizeigewalt 2020

Das Verhältnismäßigkeitsgebot für das staatliche Gewaltmonopol ist auch mir ein Heilig Ding, aber es sind alles Menschen - mit Nerven.

Und ich wurde zu oft Zeuge unglaublicher Respektlosigkeit gegenüber dem Recht und gegenüber der Polizei, weshalb ich hier einigen Freunden von mir widerspreche, wenn es heißt, "Gewalt erzeugt Gegengewalt".

Dieser Spruch, so oft er real zutreffend ist, so oft ist er dennoch politisch falsch und bloß selbstjustizielles Alibi.

Weil ich oft demonstrierte, gab es gegen mich viel unlautere Polizeigewalt, aber genauer beschaut meist deshalb, weil die Polizei nach vielen Überstunden immer böser auf uns wurde.

Trotzdem ließ ich mich nie auf das Spielchen ein, wonach "Polizeiliche Gewalt Gegengewalt erzeuge",
a) weil es zum staatlichen Gewaltmonopol keine vernünftige Alternative gibt und politische Entscheidungen nicht auf der Straße entschieden werden sollen,
b) weil ich zu oft extremistische Demonstrationsteilnehmer gewaltsam in die Schranken zu weisen hatte, die "ein bisschen Bürgerkrieg" spielen wollten - und unser Demonstrationsrecht durch Ausschreitungen aushebelten.

"Bürger beobachten die Polizei" = finde ich richtig und wichtig, denn der Polizei-Apparat muss moralisch sauberer als die Kirchen sein - und das kann er nicht ohne Kritik seitens einer aufmerksamen Gesellschaft,
aber die Kritik an der Polizei darf keine Rechtfertigung für die Respektlosigkeit und Gewalt gegen die Polizei sein.

Markus S. Rabanus 2020-08-19

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