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Sony F828  Testbericht + Langzeiterfahrung

DIE PLUSPUNKTE
+ Bildsensor 2/3 Zoll = 9 X 6,75 mm
+ 8 MegaPixel
+ 7-fach optischer Zoom: Weitwinkel 28 bis 200
+ hochklassiges Carl Zeiss mit Blende 2,0 bis 2,8
+ professionelle Einstellmöglichkeiten
+ schwenkbares Objektiv
+ mechanisch verstellbares Zoom = immer besser, schneller als die Motorzoomerei
+ Nightshot und Nightframing auch bei Video
+ Digitaler Realbild-Sucher mit Dioptrinausgleich, ...
+ Fotos im RAW-Format
+ Blitzschuh für Zusatzblitz
+ Video höher als VGA, aber auch kleinere Formate
+ je einen Slot für Memory Stick und Compact Flash
+ Restlaufzeit des Akkus in Minuten (im Jahr 2004 waren es 230 Min., heute (2009) sind es 180 Min.)
+ tolles Handling
+ funktioniert auch nach ca. 60.000 Fotos tadellos

DIE NEGATIVPUNKTE
- keine, allenfalls, dass der Kamarablitz beim Weitwinkel teilverdeckt ist, aber dann muss eben der Blitz oben drauf. 
- das 1.8-inch LCD war damals "groß" und kann prima vergrößern.

   

FAZIT: Es wäre einfach unfair, wenn ich über die Sony F 828 schlecht reden würde, denn sie war im Jahr 2004 die mit Abstand beste Kamera auf dem dt. Digitalkamera-Markt, mit der sowohl gute Fotografie als auch gut gefilmt werden konnte, denn solche Kombination war mit damaligen SLR nicht möglich, und bis ASA 200 ist die lichtstarke F828 den damaligen SLR absolut ebenbürtig. Der kleinformatige Bildsensor verrauscht zwar eher, aber für damalige Verhältnisse ...

Für Fotojournalismus war es die erste digitale Profikamera, die kein Objektiv-Sortiment benötigte.

Die Kamera ist so gut, dass sie mich SECHS lange Jahre "hinderte", für sie einen Nachfolger zu kaufen, denn so groß der Fortschritt bei den Kompakten war, kam einfach im Segmet der Bridgekameras nichts an dieser Kamera deutlich genug vorbei. Die Canon G 7 gefiel optisch, aber hielt nicht mit, die Canon G 9 war zu langsam und hatte zu wenig Weitwinkel. Erst jetzt kam mit der Canon G 10 (14,7 Megapixel, 5-fach optisch) eine Kamera, die eine Wachablösung rechtfertigte. Aber im Video, im Nachtmodus und mit dem manuellen Zoom ist die F 828 noch immer der G 10 überlegen. Das ist nicht tragisch, denn so kommt die F 828 nicht aufs Abstellgleis.  Allerdings ist die G 10 erheblich kompakter, wird uns in der redaktionellen Arbeit also sicherlich zur Hauptkamera.

Prestige: Unter Profis tat/tut sich Sony schwer, denn Profis wollen zwar gern an der Spitze jeder Entwicklung stehen, oft aber trauen sie sich nicht, sind Gewohnheitstiere - und "Sony ist eben keine Fotokamera", aber Sony gelang mit der ernsthaften Zeiss-Zusammenarbeit und der F 828 nun doch ein erster Achtungserfolg auch bei den Profis.
Sony hätte diesem Weg allerdings treuer bleiben sollen und nicht in den SLR-Holzweg einschwenken sollen, denn das Spiegelreflex-Prinzip ist für Digitalkameras entbehrlich, sogar widersinnig, denn den realen Bildausschnitt schafft eben der LCD-Monitor sogar besser, weil aufhellend, vergrößernd usw., wenn es denn technologisch mal umgesetzt würde, was für die Digitaltechnik logisch wäre: Baugroße Digitalkameras mit großen Photo-Chips, aber ohne Spiegelreflex. Auch für Wechselobjektive wären sie machbar, aber wichtiger ist immer die Photo-Chipgröße, denn dann passen auch eher mehr Pixel drauf, so dass auch digitales Zoomen leistungsfähiger wird und meterlange Rohre ersetzen kann. Das kommt. Ganz sicher.

Preis: Die Sony F 828 war damals mit knapp 1000 € ziemlich teuer, aber damals waren noch alle Digitalkameras teurer. 

Gebrauchtmarkt: Auf dem Gebrauchtmarkt finden wir sie selten. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie bei ihren Besitzern eine anhaltende Wertschätzung genießt, wie bei mir. Aber wenn sie gebraucht zu haben ist, dann wegen ihres Alters sicherlich sehr billig. Genaue Inspektion ist bei Langzeit-Gebrauchten besonders wichtig, also alle Funktionen mal durchschießen, gute Farbvorlage fotografieren, kleinkariertes Blatt fotografieren, ob noch alle Pixel da sind, weißes Blatt fotografieren, um zu prüfen, ob das Bild staubfrei ist. Und natürlich lässt auch die Akku-Leistung mit dem Alter nach. Also vorher informieren, zu welchen Preisen sie neu erhältlich sind.

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