Rainer Brüderle  FDP-Politiker

Sexismus-Debatte Januar 2013

Brüderle-Sexismus-Debatte

BeitragVerfasst: Fr 25. Jan 2013, 12:34
von redaktion
Da teilt eine Stern-Journalistin mit, dass sie von Brüderle sexistisch belästigt worden sei - und die Schnorchel von FDP und einiger Medien kontern, die Reporterin hätte darüber entweder sofort oder gar nicht berichten sollen, weil es entweder eine Meldung wert sei oder nicht. So jedenfalls auch der Chefredakteur Stephan Casdorf vom Tagesspiegel.

Hallo Herr Casdorf,

Sie haben mit Ihrer Kritik an der Stern-Kollegin im heutigen MorgenMagazin nicht bloß dem Verschweigen von sexuellen Belästigungen das Wort geredet, sondern liegen auch journalistisch daneben, denn bei Dingen, die alltäglich passieren, braucht es nur das Beispiel, vollends gleich, ob es im Jahr 2012 oder gestern passierte.

Grüße aus Berlin, Rabanus
- Tagesspiegel-Leser -

Hallo MorgenMagazin, wieso befragen Sie dazu keine Journalistin? Casdorf als Experte?

Hallo SPD, wieso lässt eine Partei, die historisch als Verfechterin von Frauenrechten steht, dem Parteikollegen Sebastian Edathy Kritik an der Stern-Journalistin durchgehen?

Hallo Herr Brüderle, es ist keine Schande, wenn man Körbe bekommt, aber Schande spätestens dann, wenn man Körbe ignoriert anstatt sich sofort und ernsthaft zu entschuldigen. Das ist dann nicht "galant", sondern ekelhaft. Lassen Sie es sich von Ihrer Ehefrau erläutern, denn es war durchaus richtig, dass es im ersten Stern-Artikel darauf Anspielung gab, der anschließend leider entfernt wurde.

Re: Sexismus

BeitragVerfasst: Fr 25. Jan 2013, 14:34
von Gast
Was hat er denn gesagt? war das mit dem Dirndl alles? So ein Gekreisch deswegen?
Nach einem Jahr kling das eher nch Selbstdarstellung des magazins und der Journalistin. Wieso soll übrigens eine Journalistin Experte sein?

Wer mag Brüderle im Dirndl oder Badehose sehen?

BeitragVerfasst: Sa 26. Jan 2013, 18:50
von redaktion
Gast hat geschrieben:Was hat er denn gesagt? war das mit dem Dirndl alles?

Hier im Forum stand nichts vom Dirndl, sondern nur die Wertung. Wenn du vom Dirndl weißt, dann sicherlich auch den Rest.

Gast hat geschrieben:So ein Gekreisch deswegen?

Gekreisch ist eher bei denen, die solch Bericht als "Tabubruch" angiften, während der tatsächliche Tabubruch ist, ein Nein als Nein zu respektieren.

Gast hat geschrieben:Nach einem Jahr kling das eher nch Selbstdarstellung des magazins und der Journalistin.

Ihre hatte Brüderle zu porträtieren. Das tat sie und richtigerweise auch mit persönlichen Eindrücken. Keineswegs zu spät, es sei denn, aus den Brüderle-Kreisen würde es heißen: "Unser Rainer hat sich gebessert."

Und Brüderle äußerte sich bislang nicht. Vielleicht brütet er noch. Oder mit Anwälten? Was mag seine Frau darüber denken?

Überhaupt ist es für solche Berichte nie zu spät, denn besser spät als gar nicht, weil den den meisten Adressaten sexistischer Zumutungen die Erfahrung so peinlich ist, dass sie überhaupt nicht darüber berichten - oder oft eben erst, wenn sie sich weniger in der Gefahrenzone sehen. Wer dann Schweigen fordert, leistet den Strolchen Vorschub. Möchtest du das?

Gast hat geschrieben:Wieso soll übrigens eine Journalistin Experte sein?

Ich bin zwar Verfechter des Zeugenstatus von Opfern, aber die Betroffenheit hat dem Experten die Erfahrung voraus, dann mitunter auch die Erkenntnis.

Mein erster Gedanke beim Lesen des Diskurses war, dass meine pazifistische Frau dem Brüderle im Affekt eine Ohrfeige verpasst hätte. Vielleicht doch auch nicht, als sie 28 mit Jobrisiko war, wie die Journalistin, der ein 67-Jähriger die Hand abschlabberte. Alice Schwarzer schrieb zutreffend sinngemäß, solch Mann sei ein Mann für das Vorgestern, nicht für die Zukunft.

Kubicki untragbar

BeitragVerfasst: So 27. Jan 2013, 01:57
von redaktion
FDP-Vorstandsmitglied Wolfgang Kubicki: "Ich werde künftig keine Journalistinnen mehr als Wahlkampfbegleitung in meinem Fahrzeug mitnehmen." Und er werde Gespräche in Hotelbars meiden, wenn Journalistinnen zugegen sind, weil ihm "natürlich mal lockere Bemerkungen rausrutschen könnten".
Der Arme und gaukelt sich schon mal in die Opferrolle: "Jetzt muss ich damit rechnen, dass das gegen mich verwendet wird."

Tja, so müsste es kommen, denn jetzt plauderte er nicht mit Brüderle, sondern per Bild-am-Sonntag mit der Öffentlichkeit. Und Journalisten müssten ihn boykottieren, wenn sie aus der Diskriminierung ihrer Kolleginnen keinen Vorteil ziehen möchten.

Brüderle-Sexismus-Debatte

BeitragVerfasst: Fr 25. Jan 2013, 12:34
von redaktion
Da teilt eine Stern-Journalistin mit, dass sie von Brüderle sexistisch belästigt worden sei - und die Schnorchel von FDP und einiger Medien kontern, die Reporterin hätte darüber entweder sofort oder gar nicht berichten sollen, weil es entweder eine Meldung wert sei oder nicht. So jedenfalls auch der Chefredakteur Stephan Casdorf vom Tagesspiegel.

Hallo Herr Casdorf,

Sie haben mit Ihrer Kritik an der Stern-Kollegin im heutigen MorgenMagazin nicht bloß dem Verschweigen von sexuellen Belästigungen das Wort geredet, sondern liegen auch journalistisch daneben, denn bei Dingen, die alltäglich passieren, braucht es nur das Beispiel, vollends gleich, ob es im Jahr 2012 oder gestern passierte.

Grüße aus Berlin, Rabanus
- Tagesspiegel-Leser -

Hallo MorgenMagazin, wieso befragen Sie dazu keine Journalistin? Casdorf als Experte?

Hallo SPD, wieso lässt eine Partei, die historisch als Verfechterin von Frauenrechten steht, dem Parteikollegen Sebastian Edathy Kritik an der Stern-Journalistin durchgehen?

Hallo Herr Brüderle, es ist keine Schande, wenn man Körbe bekommt, aber Schande spätestens dann, wenn man Körbe ignoriert anstatt sich sofort und ernsthaft zu entschuldigen. Das ist dann nicht "galant", sondern ekelhaft. Lassen Sie es sich von Ihrer Ehefrau erläutern, denn es war durchaus richtig, dass es im ersten Stern-Artikel darauf Anspielung gab, der anschließend leider entfernt wurde.

Re: Sexismus

BeitragVerfasst: Fr 25. Jan 2013, 14:34
von Gast
Was hat er denn gesagt? war das mit dem Dirndl alles? So ein Gekreisch deswegen?
Nach einem Jahr kling das eher nch Selbstdarstellung des magazins und der Journalistin. Wieso soll übrigens eine Journalistin Experte sein?

Wer mag Brüderle im Dirndl oder Badehose sehen?

BeitragVerfasst: Sa 26. Jan 2013, 18:50
von redaktion
Gast hat geschrieben:Was hat er denn gesagt? war das mit dem Dirndl alles?

Hier im Forum stand nichts vom Dirndl, sondern nur die Wertung. Wenn du vom Dirndl weißt, dann sicherlich auch den Rest.

Gast hat geschrieben:So ein Gekreisch deswegen?

Gekreisch ist eher bei denen, die solch Bericht als "Tabubruch" angiften, während der tatsächliche Tabubruch ist, ein Nein als Nein zu respektieren.

Gast hat geschrieben:Nach einem Jahr kling das eher nch Selbstdarstellung des magazins und der Journalistin.

Ihre hatte Brüderle zu porträtieren. Das tat sie und richtigerweise auch mit persönlichen Eindrücken. Keineswegs zu spät, es sei denn, aus den Brüderle-Kreisen würde es heißen: "Unser Rainer hat sich gebessert."

Und Brüderle äußerte sich bislang nicht. Vielleicht brütet er noch. Oder mit Anwälten? Was mag seine Frau darüber denken?

Überhaupt ist es für solche Berichte nie zu spät, denn besser spät als gar nicht, weil den den meisten Adressaten sexistischer Zumutungen die Erfahrung so peinlich ist, dass sie überhaupt nicht darüber berichten - oder oft eben erst, wenn sie sich weniger in der Gefahrenzone sehen. Wer dann Schweigen fordert, leistet den Strolchen Vorschub. Möchtest du das?

Gast hat geschrieben:Wieso soll übrigens eine Journalistin Experte sein?

Ich bin zwar Verfechter des Zeugenstatus von Opfern, aber die Betroffenheit hat dem Experten die Erfahrung voraus, dann mitunter auch die Erkenntnis.

Mein erster Gedanke beim Lesen des Diskurses war, dass meine pazifistische Frau dem Brüderle im Affekt eine Ohrfeige verpasst hätte. Vielleicht doch auch nicht, als sie 28 mit Jobrisiko war, wie die Journalistin, der ein 67-Jähriger die Hand abschlabberte. Alice Schwarzer schrieb zutreffend sinngemäß, solch Mann sei ein Mann für das Vorgestern, nicht für die Zukunft.

Kubicki untragbar

BeitragVerfasst: So 27. Jan 2013, 01:57
von redaktion
FDP-Vorstandsmitglied Wolfgang Kubicki: "Ich werde künftig keine Journalistinnen mehr als Wahlkampfbegleitung in meinem Fahrzeug mitnehmen." Und er werde Gespräche in Hotelbars meiden, wenn Journalistinnen zugegen sind, weil ihm "natürlich mal lockere Bemerkungen rausrutschen könnten".
Der Arme und gaukelt sich schon mal in die Opferrolle: "Jetzt muss ich damit rechnen, dass das gegen mich verwendet wird."

Tja, so müsste es kommen, denn jetzt plauderte er nicht mit Brüderle, sondern per Bild-am-Sonntag mit der Öffentlichkeit. Und Journalisten müssten ihn boykottieren, wenn sie aus der Diskriminierung ihrer Kolleginnen keinen Vorteil ziehen möchten.

 

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Brüderle bläst zur Meuterei gegen Rösler

Beitragvon redaktion am Fr 18. Jan 2013, 13:56

Beim "Dreikönigstreffen" (reli-royal statt liberal) mimte Brüderle noch auf Loyalität: Rösler sei der "Kapitän", aber Dank medialen Hypes um die eigene "kämpferische Rede" sieht er sich jetzt offenbar prächtig-mächtig genug, um den "Kapitän" ins Unterdeck zu schicken. Schnell und knapp vor der Niedersachsen-Wahl überrascht es nicht, dass er Rösler bis Ende März abzusägen in Aussicht stellt und sich selbst zum "Kapitän" aufschwingen wird, um das Zwei-Prozent-Schlauchboot über die Klippen zu bringen. Mit ganz einfachem Programm: Merkel sei besser als Steinbrück, aber Merkel kann nicht ohne FDP. Mal wieder die "Zweitstimmen-Kampagne", damit eine Splitterpartei zum Zünglein an der Waage wird und ins Machtzentrum für die Pöstchenverteilung kommt.
Brüderle kann sich der Unterstützung durch die Medienchefs und Großspender sicher sein, denn die sahen sich schon immer durch die FDP blendend vertreten: Keine soziale Pflichten, aber Kasse machen - "Leistung muss sich lohnen". Und die Leistung des "Kleinen Mannes" ist nicht gemeint.

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